PROTOKOLL M -
ODER DER TAG AN DEM DER WOLF ANFING DEN MOND ZU JAGEN
2023
RADIOPLAY/ INSTALLATION
„Protokoll M – oder der Tag, an dem der Wolf anfing den Mond zu jagen“, ist ein installatives 8-Kanal Hörspiel, das eine Art Selbsthilfegruppe für Anwohner*innen beschreibt, die den wöchentlichen Montagsdemonstrationen in ihrem eigenen Zuhause seit Monaten ausgesetzt sind. Sie kommen mit der Frage in den Raum, wie sie sich zu der Bewegung und ihren Akteur*innen verhalten müssen, ob sie etwas dagegen tun sollten und inwiefern Dialoge von Nutzen sein könnten. Die Hörer*innen sitzen unmittelbar zwischen den Sprecher*innen und werden zu stillen Teilnehmer*innen der Gesprächsrunde. Anschließend an das Stück, sind die Besucher*innen dazu eingeladen, an einer eigenen Gesprächsrunde teilzunehmen und ihre Gedanken, Ängste oder auch ihre Zuversicht zu teilen.
Dauer: 35min, Altersempfehlung: 12 Jahre
Zum Stück: Jeden Montag zwischen 19 und 21 Uhr verwandeln sich viele deutsche Städte in eine Bühne für Menschen, die für eine alternative Wahrheit rebellieren. Getarnt als unschuldige „Spaziergänger*innen” und „freiheitsliebende Menschen”, bedienen sie sich rechter und populistischer Propaganda, die teilweise auf Verschwörungsmythen basiert. Aufgrund der Bandbreite an Themen und Forderungen, scheint es fast unmöglich, den Montagsspaziergängen eine Überschrift zu geben.
Um die Demonstration zu entschlüsseln und einordnen zu können, beobachteten wir in einem interdisziplinärem Kollektiv von Oktober 2022 - März 2023 die Montagsspaziergänge in Weimar. In wöchentlichen Feldstudien, nahmen wir verkleidet an den Demonstrationen teil, führten Interviews und dokumentierten die „Spaziergänge“ durch Sound, Video, Fotografie und Feldprotokolle. Ziel war es, die Komplexität der Bewegung zu begreifen, sie theoretisch auszuloten und durch künstlerische Praxis zugänglich zu machen.
Der Text basiert auf Transkriptionen von Interviews, die mit Anwohner*innen geführt worden sind, sowie eigenen Beobachtungen aus dem Inneren der Demonstration. Die Rollen sind fiktiv, jedoch angelehnt an Interviewpartner*innen aus dem Wohnraum, sowie Akteur*innen und Teilnehmer*innen der Demonstration.
Credits:
Konzept/Buch/Regie: Paula Holzhauer Regieassistenz: Karlotta Sperling Ton und Technik: Tilmann Böhnke und Valentin Dudeck Schnitt/Mischung/Mastering: Paula Holzhauer/Elias Lenzen Recherche: Paula Holzhauer/Pauline Bönisch/Joel Schülin Bild: Joel Schülin
Sprecher*innen: Alina Cherepina, Doreen Denstädt, Lino Ehrenstein, Marcus Horn, Max Landgrebe, Julia-Maria Otte, Andreas Schmidt-Schaller, Dascha Trautwein
Ausstellung: Kunstfest Weimar, Theater Natur Festival - Radio Funkalow, Nova Art Space „Powerhouse“, Schillermuseum Weimar, Theaterhaus Erfurt/StudioBOX, Radio Corax, tak -Theater Aufbau Kreuzberg Berlin, upcoming: September 2024 Stadttheater Fürth
Presse: Deutschlandfunkkultur, LiFO-magazine Greece, Ara (ara.cat) Barcelona and Cultuurpers, Amsterdam NL
Förderungen: Bauhaus-Abschlussstipendiumn23, 23:ideas - 100 Jahre Bauhaus-Ausstellung